Die Überschrift mag heute sehr überspitzt wirken, aber für die aktuelle
Lage und die derzeitige Situation scheint es sehr passend und treffend.
Die ganze Welt scheint verrückt geworden zu sein und aus der Zeit
gefallen. Niemand kennt mehr Grenzen und alles geht ins Extrem über. So
auch die Märkte. Zum Einstieg eine kleine Grafik, die den ganzen
„Irrsinn“ an der Börse zeigen soll.

Hier werden die Unternehmensgewinne im Vergleich zu den
Börsennotierungen dargestellt. Die orange Linie zeigt die
Unternehmensgewinne, welche fallen und der Chart an sich zeigt den
S&P 500, welcher steigende Börsenkurse aufweist. Verkehrte Welt
könnte man denken. Doch es ist so einfach – die Märkte werden in „frisch
gedrucktem“ Geld förmlich ertränkt. Milliarden sind längst zur
Normalität geworden und Billiarden dienen nun als Stimulus. Dies muss
zwangsweise zu immer neuen Höchstständen führen, da das Geld sich
entwertet und eine neue Preisfindung bei Assets statt findet. Irgendwann
wird es zum Platzen dieser Blase kommen, doch zuvor können heute
unvorstellbare Kurze erreicht werden. Tesla ist für diesen Wahnsinn ein
schönes Beispiel. Ein Unternehmen das kaum Gewinne erwirtschaftet,
vergleichsweise wenige Autos produziert und dennoch an der Börse als
wertvoller wie Toyota, VW, BWM und Mercedes zusammen gilt.
Doch was machen die Edelmetalle? In den vergangenen Jahren gab es
immer wieder eine Weihnachtsrally bei Gold und Silber. Ab dem 23.12.
bieten sich hier alljährlich gute Gelegenheiten für Käufe. Durch den
neuerlichen Lockdown wohl noch bessere als all die Jahre zuvor
(zumindest wenn man die Situation langfristig betrachtet). Das saisonale
Muster eröffnet kommende Woche und reicht dann bis in den April.
Nachstehende Grafik zeigt wie stark Gold durchschnittlich im Dezember
und vor allem Januar ist. Anstiegswahrscheinlichkeiten von 80 und 100
Prozent ergeben sich hier.
In eine ähnliche Richtung geht der alljährliche Platin-„Trade“. Dieser
weist über die vergangenen 30 Jahre eine 90prozentige
Trefferwahrscheinlichkeit auf! Wer in diesem Zeitraum jährlich Platin am
23.12. gekauft und am 28.02. verkauft hätte, der könnte sich heute über
einen satten Gewinn freuen, wie nachstehende Tabelle zeigt.
Also alles perfekt für die diesjährige Weihnachtsrally? Fast! Ein
letztes Puzzleteil hat noch kein ok gegeben – die CoT-Daten.
Nachstehender Indikator betrachtet Silber und hat in der Vergangenheit
seine Zuverlässigkeit bewiesen.
Erreicht die Orange Linie einen Wert von Null bieten sich gute
Gelegenheiten bei den Edelmetallen. Werte von Eins bedeuten eher
Korrekturbedarf. Derzeit notiert die orange Linie in der Nähe von Eins,
anstatt von Null, was darauf hinweisen könnte, dass die Korrektur noch
nicht ganz abgeschlossen ist. Wenn sich die Linie der Null nähert ist es
aber Zeit für Käufe.
Das Fazit lautet also: Edelmetalle stehen vor ihrem saisonalen Tief
und könnten bald einen Einstieg rechtfertigen. Zumindest was
Papierinvestoren betrifft. Denn Hand aufs Herz, in dieser unsicheren
Zeit ist es unerheblich ob man physische Ware 40 oder 20 Euro günstiger
erwirbt. Es gibt eben doch ein Endspiel, was bereits begonnen hat.