Irrgespinste eines Nichtökonomen oder anders ausgedrückt - Populismus für Wählerstimmen


Ich habe vor einigen Tagen mit „Interesse“ eine Talkrunde im TV verfolgt. Die Sendung lief auf Phoenix und es handelte sich um das Thema Mietpreisfixierung und Wohnungsmangel in Deutschland. Zur Diskussion waren Vertreter der FDP und LINKEN anwesend. Vor allem die Argumente der LINKEN möchte ich an dieser Stelle aufgreifen, da ich die extreme ökonomische Unkenntnis dieser Politikerin darlegen möchte. Aber vielleicht handelt es sich gar nicht um wirkliche Unkenntnis, sondern um reinen Populismus und den Versuch die Bevölkerung zu belügen und für dumm zu verkaufen?!


Doch worum ging es in der Sendung im Detail? Die Linke schlägt im aktuellen Wahlkampf vor, dass man Obergrenzen für Mieten und Mieterhöhungen einführen sollte. So möchte Die Linke den Wohnraummangel in Deutschland bekämpfen. Zunächst sollte man sich aber die Frage stellen, ob in Deutschland überhaupt ein Mangel an bezahlbarem Wohnraum vorhanden ist. Diese Frage ist differenziert zu beantworten und gibt der Linken zum Teil recht. Grundsätzlich haben wir in Deutschland genügend bezahlbaren Wohnraum. Man braucht nur den Osten Deutschlands zu betrachten. Hier stehen tausende Wohnungen leer und die Mieten sind relativ niedrig und somit für den Großteil der Bevölkerung bezahlbar. Das Problem ist jedoch ein ganz anderes, denn an diesen Orten, wo genügend Wohnraum vorhanden wäre, werden zu wenige Arbeitsplätze angeboten. An den Orten wo Arbeit vorhanden ist, gibt es aber einen Mangel an bezahlbaren Wohnraum, bzw. die Wohnungen sind zu weit vom Arbeitsplatz entfernt. Daher muss man der Linken an dieser Stelle recht geben. Die Linke schlägt nun als Lösung vor, dass man Mietobergrenzen einführen sollte. Doch kann diese Argumentation wirklich stimmen und wird so wirklich Wohnraum an den benötigten Stellen geschaffen? Und vor allem ist die Politik bei genau diesem Vorhaben wirklich hilfreich oder zieht sie der Bevölkerung nur an anderer Stelle wieder Geld aus der Tasche?

Betrachten wir das Ganze daher ökonomisch und mit gesundem Menschenverstand. Nehmen wir an, wir sind Investoren und haben vor ein Wohngebäude in der Großstadt München zu bauen. Ferner wurde vor kurzem eine Mietpreisobergrenze in Deutschland eingeführt. Würden Sie, liebe Leser, das Bauvorhaben durchziehen oder lieber abbrechen? Machen wir die Entscheidung noch einfacher. Nehmen wir weiter an, dass in Deutschland die Inflation weiter anzieht und „alles verteuert“. Auch die Nebenkosten der Wohnungen werden teurer. Durch die steigende Inflation steigt auch der Zinsertrag für alternative Anlagen, welche der Bauherr (also wir) ebenfalls wählen könnte. Sagen wir als Beispiel, dass wir 10% Ertrag auf eine Anleihe erhalten könnten und dies ohne Mieterstress, Baustress oder sonstigem Zinsertragsstress. Der Zinsertrag der Anleihe steigt sogar weiter an, da die Inflation immer weiter steigt. Auch die persönlichen Ausgaben des Bauherren (also unsere Ausgaben) werden immer teurer, wir müssen nun für Sprit, Lebensmittel, also für Produkte des täglichen Lebens, mehr bezahlen, obwohl unsere Einnahmen (wir erhalten nur Einnahmen aus Mietertrag und diese Mieteinnahmen sind ja nun fix) gleich bleiben, d.h. unser Einkommen real sogar sinkt. Ferner müssen wir als Bauherren Unsummen an Geld in die Hand nehmen um unsere Mietwohnung gesetzesmäßig zu dämmen. Die Frage stellt sich so nebenbei, welchen Sinn dieser Dämmwahnsinn macht und ob damit wirklich dem Polarbären auf der Eisscholle geholfen wird, oder ob nur eine Lobby und der Staat durch diese Maßnahme profitieren sollen. Oder handelt es sich hierbei vielleicht um eine „Arbeitsbeschaffungsmaßnahme“? Die Gebäudekosten steigen hierdurch jedenfalls erheblich und müssten eigentlich durch höhere Mieteinnahmen wieder herein geholt werden. Aber stopp, da war ja noch etwas. Da Mietobergrenzen vorherrschen können wir diese deutlich höheren Kosten nicht über höhere Mieteinnahmen kompensieren. Wer also als Politiker nach niedrigeren Mietpreisen ruft, sollte die Nebenkosten für Wohnungsbauer nicht weiter erhöhen! Ferner hat die Inflation auch die Baunebenkosten deutlich erhöht. Wer vor 10 Jahren noch ein Haus für rund 250.000 Euro hinstellen konnte, muss heute deutlich tiefer in die Tasche greifen. Um das selbe Haus erneut bauen zu können, müsste man heute wohl rund 400.000 Euro in die Hand nehmen! Also eine fast Verdopplung der Baukosten! Auch sollte man berücksichtigen, dass der Bauherr (also wir) das unternehmerischen Risiko zu tragen hat. Warum bauen wohl nicht mehr Menschen ein Haus? Scheuen sich diese vielleicht vor den Kredit(-kosten), dem Untergang der Sache oder dergleichen? Dieses Risiko sollte jedenfalls durch einen gewissen Mehrertrag (gegenüber einer anderen Anlage) abgegolten werden. Wer heute in den zahlreichen TV-Formaten den teilweise extremen Pfusch am Bau sieht, der sollte das Risiko des Bauens nicht unterschätzen. Ein Bau kann heutzutage durch Insolvenz des Bauträgers ein teures Unterfangen werden!

Abschließend kommt hinzu, dass uns als Bauherren dieses Gebäude gehört, wir sind hiervon Eigentümer! Gleichzeitig gibt es viele (unter Umständen mehr als 100) Interessenten, die sich für unsere Wohnung interessieren. Darunter sicher auch einige Mietnomaden die unsere Wohnung verwüstet zurücklassen. Jedenfalls herrscht deutlich mehr Nachfrage nach unseren Wohnungen als Angebot vorhanden ist. Warum sollten wir als Eigentümer dieser Wohnung, wo wir doch alle Risiken hierfür tragen, nicht gewinnbringend und gewinnmaximierend vermieten? Wenn wir dies nicht mehr können, müssen wir uns fragen ob wir nicht gleich die ganzen Wohnungen dicht machen und gar nicht mehr vermieten. So sparen wir uns eine Menge Stress und Ärger.

Sie sehen liebe Leser, eine Mietpreisfixierung schafft es, dass Investoren von neuen Wohnbauprojekten abgeschreckt werden und das Wohnangebot vermutlich langfristig noch weiter schrumpfen dürfte. Die angespannte Lage nach Wohnraum wird so sogar noch extremer. Politik schafft daher mit einer Mietpreisfixierung keinen neuen Wohnraum, sondern vermindert ihn sogar noch. Ferner stellt sich für mich die Frage, warum ich mir gefallen lassen sollte über mein Eigentum nicht mehr frei entscheiden zu können!

Politik benutzt somit puren Populismus um Wählerstimmen zu erhalten. Sollte Die Linke dieses Vorhaben gar über Steuern finanzieren wollen, so bezahlt das Volk am Ende die neuen Wohnungen selbst! Nichts ist um sonst und es gibt keinen großen Geldspeicher aus dem die Bundesregierung unendlich Geld entnehmen kann um etwas zu finanzieren. Früher oder später muss dieses Geld zurück bezahlt werden und am Ende wird immer der Steuerzahler dafür büßen.