Seit einigen Tagen macht eine Nachricht die Info die es in sich hat, sollte sie stimmen. Ich selbst habe keine Möglichkeit dies nachzuprüfen und möchte daher lediglich einige Artikel hierzu verlinken. Was an den Gerüchten dran ist muss daher jeder für sich selbst entscheiden. Interessant ist das Thema auf jeden Fall, denn wenn das System eines Tages wirklich vor dem Kollaps steht, dann wird genau das passieren, was angeblich kürzlich beinahe passiert ist.
Um was geht es nun genau? Vorweg muss ich noch schicken, dass es sich bei der Comex um eine Futurebörse (Warenterminbörse) handelt. Hier setzen "reiche Menschen" auf steigende oder fallende Kurse und sichern so ihre Geschäfte ab oder "spekulieren". Dabei geht es nicht immer nur um die Hoffnung auf schnelles Papiergeld. Sondern manche Sicherungen machen durchaus Sinn, da es als eine Art Versicherung angesehen werden kann. Wenn ein Weizenproduzent z.B. Futurekontrakte auf der Shortseite erwirbt, bzw. diese ausgibt, dann kann dies durchaus sinnvoll sein, da er sich so vor einem Verfall des Weizenpreises absichert, vor allem, er hat die Ware ja in physischer Form, da er Weizen produziert. Diese Geschäfte verlangen immer beide Seiten, d.h. jemand der auf einen steigenden und jemand der auf einen fallenden Kurs spekuliert oder sich eben entsprechend "nur" absichert. Grundgedanke hinter allem ist aber die physische Ware, denn laufen diese verbrieften Scheine ab, so kann man sich die Ware ausliefern lassen oder aber man bittet um das entsprechende Geld, wenn man keine Auslieferung wünscht.
Das zum Grundsätzlichen. Nun soll es angeblich an der Goldbörse Comex zu einem beinahe Zusammenbruch gekommen sein. Ein Futurekontrakt-Besitzer soll auf die Auslieferung einer großen Menge Unzen Gold gepocht haben, doch die Comex hatte nicht genügend Ware in ihren Tresoren. Die Großbank JP Morgen soll angeblich, im Auftrag der Fed (also den US-Staat) als Mittelsmann eingesprungen sein um die fehlende Menge herbei zu schaffen. So konnte der Ausverkauf der Comex verhindert werden und mit ihr eine mögliche Preisexplosion bei Gold.
Klar ist, dass es früher oder später zu genau diesem Szenario kommen wird, selbst wenn an den aktuellen Behauptungen nichts dran sein sollte. Je maroder das Papiergeldsystem wird, desto wahrscheinlicher wird es, dass sich Besitzer der Futurekontrakte die Ware (in diesem Fall Gold) ausliefern lassen. Da Ware einen Wert an sich darstellt und Papiergeld zu seinem inneren Wert zurück kehrt - nämlich Null.
Seit Jahren wird immer wieder darauf hingewiesen, dass eines Tages immer mehr größere Kunden dieser Kontrakte auf Auslieferung pochen werden und das verbriefte Gold in physischer Form an der Comex überhaupt nicht vorliegt. Ich denke auch, dass es hierzu eines Tages kommen wird. Wann dieser Zeitpunkt erreicht wird kann man aber seriös nicht abschätzen. Man muss auch wissen, dass die Comex alles darfür tut, dass es gar nicht erst zu Einlösungen kommt. Bereits vor Jahren legte die Comex fest, dass eine Auslieferung der Ware nur noch möglich ist, wenn man mehrere Kontrakte besitz, bei Einzelkontrakten gibt es zumindest im Bereich Silber keine Auslieferungen mehr. Man sucht also nach Möglichkeiten die Auslieferung zu verhindern, was die Frage aufwirft welche Funktion die Comex dann überhaupt noch hat und ob die Grundidee hinter diesen Produkten dann noch existiert. Sollte sich die Lage in den kommenden Jahren bei den Edelmetallen tasächlich zuspitzen, so dürfte die Comex weitere, neue, Regel einführen um einen Ausverkauf zu verhindern. Man wird immer wieder neue "Ausreden" finden warum Kontrakte nicht physisch, sondern in Papiergeld ausbezahlt werden müssen. Einen Ausverkauf zum aktuellen Zeitpunkt halte ich daher, schon aus diesem Grund, für sehr unwarscheinlich. Noch dazu, da nur ca. 2,5 Prozent der offenen Kontrakte in der Regel eine Auslieferung erfahren und welche Menge derzeit locker in den Lagern vorrätig ist.
Ich selbst bin mir nicht sicher ob die eben dargestellte Geschichte stimmt, vermutlich nicht (schon aus den eben genannten Punkten), da ich erst vor einigen Wochen einen Artikel zu den Edelmetallen verfasste und auf eine mögliche Abwärtsbewegung hin wies (Link). Die wirklich "Großen" dieses Spiels wussten also entweder dass die Comex nicht ausverkauft wird, da sie auf fallende Kurse setzten - also keinen Ausverkauf der Comex vermuteten - oder das Gerücht ist frei erfunden und soll die Leute nur wieder "hinhalten" da der Goldpreis derzeit erneut fällt anstatt zu steigen. Eine Branche redet sich das Thema Gold eben schön, da der Kurs seit Jahren nur eine Richtung kennt. Die Wende wird kommen, aber nicht wann es die "Experten" sich wünschen, sondern wenn der Markt so weit ist. Dass man wichtige Hoch- oder Tiefpunkte ziemlich exakt im Voraus erkennen kann zeige ich seit Jahren auf. Oben stehender Artikel hat wieder ziemlich exakt das letzte kurzfristige Hoch getroffen, seit dem fällt der Silber- und Goldkurs erneut. Ich könnte mir vorstellen, dass dies der letzte Ausverkauf wird, ehe die Edelmetalle zu einer fullminanten Rally ansetzen.
Dass sich Gold in den letzten 15 Jahren zu keiner Zeit in einer wirklichen Blase befand habe ich bereits anhand mehrerer Grafiken belegt. Nachfolgend eine weitere Betrachtung dieser Tatsache:
Diese Grafik/"Indikator" zeigt die Abweichung des Goldkurses von seinem langfristigen Durchschnitt. In den 70ern und 80ern befand sich Gold häufiger in einer Blase, denn der Kurs erreichte teilweise Werte die doppelt so hoch lagen als der langfristige Durchschnitt. Im Endstadion des Hypes erreichte der Indikator sogar Werte von 3,5! Ein deutliches Zeichen für eine Blase also. Hingegen erreichte Gold in den vergangenen 15 Jahren meist nur eine 50prozentige Loslösung von seinem Durchschnitt. Werte von 1,5 waren demnach gute Zeitpunkte für Gewinnmitnahmen oder gar einen Short. Ein langfristiges Tief erreichte der Goldpreis hingegen häufig, wenn Werte von um die 0,6 erreicht wurden, also sich der Goldkurs gut 40% unter seinem langfristigen Durchschnitt befand. Aktuell befindet sich der Goldkurs nahe dieser entscheidenden Linie! ABER, der Goldkurs muss gar nicht mehr extrem weiter Fallen um einen möglichen Boden zu markieren. Betrachtet man 1997 bis 2000, so gab es eine ähnliche Situation wie heute. Die Marke von 0,6 wurde damals nicht erreicht, stattdessen stieg die orange Linie leicht an, obwohl der Goldkurs weiter fiel. Derzeit kann man ähnliches feststellen, was unter Umständen die Ruhe vor dem Sturm darstellt! Wir werden es sehen, die CoT-Daten werden uns hoffentlich erneut die nächsten Hochs und Tiefs zuverlässig aufzeigen. Aktuell kann man jedoch kein nachhaltiges Tief bei Gold und Silber erkennen, das Gegenteil ist der Fall, wie ich in oben stehend verlinktem Artikel zeige.