Erneut geht großes am Goldmarkt vor – ist das Ende nah?

Vor einigen Monaten veröffentlichte ich bereits einen Artikel zum Goldmarkt der auf einen besonderen Umstand hinwies, der bisher einmalig war und eine bevorstehende Brisanz andeutete. Wer sich hierfür interessiert kann diesen hier http://goldseitenblog.de/marco-freundl/grosses-findet-auf-dem-goldmarkt-statt/ lesen oder das entsprechende Video hierzu aufrufen https://www.youtube.com/watch?v=Gze3zlaVRtw&t=3s

Aktuell zeichnet sich erneut Großes bei Gold ab. Ein Umstand der so ebenfalls noch nicht bei Gold zu finden war. Gold geht nämlich aktuell in eine Backwardation über. Was dies bedeutet und die daraus ergebende Konsequenz möchte ich an dieser Stelle etwas näher erläutern.

Zunächst zur Terminkurve von Gold. Normalerweise befindet sich Gold in einem sogenannten Contango. Dies bedeutet, dass der Goldpreis von heute (im aktuellen Monatskontrakt) an der Börse niedriger notiert als in den Kontrakten für die Folgemonate. Dies ist auch logisch und „natürlich“, denn nimmt man den aktuellen Goldkurs von heute zur Grundlage, so liegen auf diesem in der Zukunft Lagerkosten und Zinszahlungen, wenn man eine Auslieferung zu einem späteren Zeitpunkt wünscht. Um dies zu verdeutlichen soll folgende Grafik dienen. In den Folgemonaten kommt es demnach zu höheren Preisen als heute. 


 















Es kann aber in seltenen Fällen bei „Rohstoffen“ auch zu einer sogenannten Backwardation kommen. Dies bedeutet, dass jemand bereit ist heute einen höheren Preis (für einen Rohstoff) zu bezahlen als in der Zukunft. Hierzu kommt es nur selten und nur in Ausnahmefällen. Nun stellt sich die Frage, wann ein Marktteilnehmer bereit ist heute „jeden“ Preis für ein Produkt zu bezahlen, wenn er dies in der Zukunft günstiger erhalten kann? Die Antwort ist relativ banal und einfach zu beantworten: Wenn er es bei einer Angebotsknappheit sofort zur Produktion oder für Sonstiges benötigt und darum nicht auf eine Lieferung in der Zukunft warten kann oder wenn er davon ausgeht, dass er die Ware in der Zukunft nicht erhalten wird, da es sich bei den Lieferversprechungen um leere Versprechen handelt. Letztlich hat er Angst seinen Anspruch nicht ausüben zu können bzw. die Ware nicht oder verspätet zu erhalten.

Grafisch sieht die Kurve entsprechend wie folg aus:


 















Was bedeutet dies nun konkret für Goldanleger? Dieses komplett fehlkonstruierte Geldsystem geht dem Ende zu. Das Vertrauen in Regierungen und das Geldsystem geht mit jedem Tag mehr verloren. Gold ist hierfür der verlässlichste Gradmesser, manche bezeichnen es auch als Thermometer der Finanzmärkte. Aktuell wird versucht den Patienten Europa und Euro durch noch mehr Medizin wieder auf die Beine zu helfen, doch genau diese Medizin machte den Patienten erst krank und verwundbar. Es ist so wie wenn man einen Alkoholabhängigen mit noch mehr Alkohol retten möchte. Dies wird nicht funktionieren und der Erfolg ist im besten aller Fälle von kurzer Dauer. Einen langfristigen Erfolg kann dieses Unterfangen nicht haben, denn irgendwann müssen all die neu entstandenen Schuldenberge doch beglichen werden. Dies kann wie bisher über Inflation und somit einer „heimlichen“ Steuer auf Sparguthaben und Einkommen erfolgen oder über verschiedenste (Zwangs-)Abgabenforderungen des Staates (der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt: einmalige Sonderabgabe, Corona-Steuer, Corona-Bonds, Euro-Bonds,…). Das Repertoire scheint hierbei grenzenlos. Klar muss sein, dass diese Krise jene von 2008 um ein Vielfaches übersteigt und schon damals belog Merkel das Deutsche Volk als sie verlautbaren lies, dass die Sparguthaben sicher sind. Im Nachhinein gestand sie, dass sie gelogen hatte. Ohnehin ist festzustellen, dass die Eigenverantwortung und die Mündigkeit des Volkes dort endet, wo es für die Regierung unbequem wird und man die Entscheidungswahl des Volkes fürchtet. Klar muss sein, Italien ist nicht Griechenland und war bereits vor Corona Pleite, mit einer Arbeitslosenquote von ca. 15 Prozent. Wie will man ein Land mit 60 Millionen Einwohnern finanziell retten? Dies ist unmöglich!

Doch zurück zu Gold. Die physische Ware bei den Händlern ist derzeit so knapp, dass sich der Spotpreis extrem weit vom an der Börse gehandelten Preis entfernt hat. Die Panik der Sparer ist groß und sie greifen nach jedem Strohhalm und sind hierfür bereit jeden Preis zu bezahlen. Den großen Börsenteilnehmern geht es ähnlich, diese sind zwar nicht bereit jeden Preis zu bezahlen, lassen sich aktuell aber anstelle von „wertlosem“ Papier Gold ausliefern, was zur oben dargestellten Terminkurve führt. Es ist nicht so, dass aktuell kein Gold vorhanden ist, aber es kann derzeit entweder in den Minen nicht gefördert werden oder den Prägeanstalten fehlt aufgrund er Beschränkungen das Personal. Diese Situation wird noch auf Wochen, wenn nicht gar Monate bestehen bleiben – große Geldsummen treffen auf ein knappes Warenangebot. Weitere Preissteigerungen sind daher nicht unwahrscheinlich und deuten sich an. Dennoch fahren die Prägeanstalten gerade wieder ihre Kapazitäten hoch, so dass man mit etwas Glück in den kommenden Wochen wieder einfacher Ware beziehen kann.
Wie verzwickt die aktuelle Lage an den Finanzmärkten ist kann man auch an den Terminkurven für Aktienmärkte erkennen, auch diese befinden sich aktuell in einer Backwardation, was kein gutes Zeichen ist, denn ein Papiermarkt kann physisch nicht knapp werden.

Es steht also ein Paradigmenwechsel an. Wir alle können nur hoffen, dass dieses System noch einige Jahre durch die Geldschwemme geschenkt bekommt, dennoch ist das Ende absehbar. Letztlich liegt dies aber an jedem Einzelnen. Je mehr Menschen dem bisherigen System ihr Vertrauen schenken, desto unwahrscheinlicher ist der sofortige Total-Crash. Aktuell befinden sich die Menschen eher mit dem Thema Corona im Panikmodus und machen sich noch wenige Gedanken über die finanzielle Zukunft. Erst wenn Corona wieder in den Hintergrund rückt wird es aber genau hierzu kommen. Mit etwas Glück gibt es dann wieder eine gute physische Metall-Versorgung – vermutlich die letzte Chance für Nachzügler vor dem endgültigen Finale. Doch nicht nur das Geldsystem in seiner heutigen Form steht vor dem Ende, sondern auch die EU selbst. Derzeit kocht jedes Land sein eigenes Süppchen (Beispiel Grenzschließungen, Beschränkungen usw.), mehr noch, der Unmut untereinander wird immer größer. Man schiebt sich derzeit die Schuld zu und im Extremfall „bestiehlt“ man sogar den anderen. Solidarität, Unterstützung und gegenseitige Hilfe sieht anders aus. Dass Misstrauen und der Ärger untereinander wird vermutlich irreparabel sein. Somit haben EU und Euro, vermutlich, ihr Ende erreicht. Um das Fehlkonstrukt Euro wäre es nicht Schade, denn dieser ist die Geißel der Euroländer.

Drei Anmerkungen sind aber noch zu machen. Ob Gold wirklich die „große Rettung“ ist wird sich erst noch zeigen müssen. Dennoch ist jeder Versuch besser als die unvermeidliche Vernichtung der Sparguthaben. Auch war interessant zu sehen, dass Bitcoin nicht der erhoffte sichere Anker war, wie viele gemutmaßt haben. Gold hält daher derzeit alle Trümpfe in der Hand.
Vielleicht noch wichtiger ist jedoch unsere Freiheit! Wenn wir nicht wachsam sind werden wir diese volkommen verlieren, nachdem sie ohnehin seit vielen Jahren nur noch in Teilen vorhanden ist. Benjamin Franklin sagte schon: Wer die Freheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides vlieren.

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