Ist Manipulation wirklich für den Goldpreisabsturz verantwortlich?

Heute einmal ein paar Gedankenspiele zum Thema Gold und Edelmetalle, die zum Nachdenken anregen sollen. Ich will damit aber in keinster Weise aussagen, dass ich Gold als sinnlos erachte. Wer mich schon länger verfolgt, der weiß wie ich zu Gold bzw. Edelmetallen stehe (in der aktuellen Zeit sind diese unentbehrlich, wenn man Vermögenserhalt betreiben möchte).

Ich habe vor einigen Tagen einen Artikel gelesen, in welchem wie so oft, von Manipulation im Edelmetallsektor gesprochen wird. Dort wird behauptet, dass Gold heute viel höher stehen würde, wäre der physische Edelmetallmarkt vom Derivatemarkt abgekoppelt. Die ausstehenden Derivate werden nur durch ca. zwei Prozent wirklich hinterlegter und verfügbarer Ware gedeckt. Letzter Punkt mag stimmen, erster aber nicht. Der physische Markt würde sich nämlich automatisch vom "Papiermarkt" abkoppeln, gäbe es wirklich zu wenig Ware! Dies dürfte doch jedem klar sein! Wenn keine Münzen mehr verfügbar sind, dann würden diese schnell im Preis steigen, egal wie viel auf dem Derivatemarkt auf den Preis gedrückt wird. Scheinbar gibt es einfach nicht genügend Käufer um den Preis steigen zu lassen und dies obwohl Gold heute beinahe nur noch die hälfte an Kurswert aufweist als 2011. Das Problem sind also nicht die "Derivatedrücker", sondern die physischen Käufer! Dies sollte jedem zu Denken geben, der an Gold klammert und es mystifiziert und ständig neue Ausreden für den Kursverfall sucht. Gold hat seinen eigenen Zyklus wie jeder andere Markt auch! Warum ist es wohl 20 Jahre lang nur gefallen obwohl auch in dieser Zeit Inflation ständig zur Genüge vorhanden war? Vor 10 Jahren war das Gut Gold außerdem viel knapper als heute und dennoch fiel es.

Doch Goldanhänger werden jetzt einwenden, dass Gold dann eben nicht nur an den Derivatemärkten gedrückt wird, sondern auch in physischer form, da die USA ihre Goldlager leer räumten. Ist dies wirklich so? Vielleicht soll es auch nur so wirken?! Sagten nicht viele Experten bereits 2008, dass die USA nun kein Gold mehr in ihren Lagern besitzen um den Kurs zu drücken?

Hinzu  kommt, dass von einschlägigen Seiten stets nur einseitig berichtet wird. So z.B. dass irgendwelche Münzprägeanstalten gerade ausverkauft sind, man aber nie hört wenn diese in Ware ersaufen. Diese waren aber 1. bereits häufiger ausverkauft (und haben diesen Mangel am Ende immer wieder ausgeglichen) und 2. handelte es sich meist um kleinere Prägeanstalten (z.B. Silvereagle), die schnell an eine Kapazitätsgrenze stoßen.

Viele Fragen bleiben offen. Die Zukunft wird zeigen, ob Gold wirklich so etwas besonderes und rares ist wie manche es gerne hätten oder eben ein Markt wie viele andere auch, mit seinem eigenen Zyklus.