Das vielleicht letzte und entscheidenste Puzzlestück für die Edelmetalle - vor ihrem Zyklustief Mitte Juli

Für mutige Anleger kam es diese Woche zu einem Kaufsignal bei Silber. Dieses Signal ist deshalb mutig, da es nur sehr "knapp" gegeben wurde. Die Kauforder wurde bei 20,20 platziert und der Kurs überwand diese Marke lediglich um 9 Cent. Kein großer Spielraum und doch könnte es eines der wichtigsten Signale des Edelmetallmarktes seit Jahren gewesen sein. Durch dieses "leichte" Überschreiten könnte sich ein vorläufiger Boden ausgebildet haben. Mir wäre es zwar lieber gewesen, wenn Silber diese Marke klar hinter sich gelassen hätte, aber ich habe an dieser Stelle meine erste kleine Position in Silber aufgebaut. Deutlich sicherere Einstiegsmarken befinden sich bei ca. 20,60 und ca. 22,50. Da ich meinen Stopp aber sehr nah gezogen habe, spielt es für mich keine große Rolle ob ich nochmals ausgestoppt werden sollte und riskiere dieses nicht ganz perfekte Entry.

Doch dies ist nicht das Puzzlestück von dem ich in der Überschrift spreche, es gibt zwei viel wichtigere Begebenheiten, welche ich mit Ihnen teilen möchte. Zum einen die Backwardation bei Gold und Silber. Diese habe ich für Sie grafisch dargestellt.














Dieses "Phänomen" trat nun sehr lange nicht mehr in diesem Markt auf und kommt ohnehin nur selten bei den Rohstoffmärkten vor. Doch was genau ist eine Backwardation? Von Backwardation spricht man immer dann, wenn der Kassakurs bzw. das am nähsten liegende Futurkontrakt im Preis höher liegt als später liegende Kontrakte. Ich verwende hier gerne die Differenz zwischen dem aktuellen Kontrakt und dem in 10-12 Monaten. In "normalen" Marktphasen weist der Markt einen Contango auf, d.h. die Kurse/Preise steigen mit der Laufzeit der Kontrakte an. Dies ist die "natürliche" und logische Grundrichtung des Futurmarktes. Dies ist auch von der Logik nachvollziehbar, da die garantierte Ware (Futurkontrakte garantieren die Lieferung der Ware in der Zukunft) für die Zukunft gelagert werden muss (Lagerkosten entstehen) und Zinsen anfallen (Geldverzicht).
Doch warum kommt es überhaupt zu einer Backwardation? Dies kann verschiedene Gründe haben. Das für Edelmetallbullen "beste" Argument ist jedoch, dass jemand den Nutzen der Ware heute höher wertet als in 10-12 Monaten und darum auf einen sofortigen Kauf der Ware setzt als noch 10-12 Monate zu warten, obwohl der Preis für einen Kauf in der Zukunft niedriger liegen würde. Zu diesem Umstand kann es kommen, wenn Marktteilnehmer befürchten, dass der Rohstoff in der Zukunft nicht mehr lieferbar ist (es zu Engpässen kommt) oder aber von einer zukünftigen "Panikphase" an den Märkten ausgehen. Tritt dieses "Phänomen" in den Rohstoffmärkten auf, so ist ein Boden meist in greifbarer Nähe, da die Käufe in solchen Märkten einsetzen. Ob es auch dieses mal so ist? Wir werden sehen.

Doch es gibt noch einen weiteren interessanten Umstand welchen man aktuell feststellen kann. Der Trendindikator MACD hat sowohl auf Monatsbasis, als auch auf Tagesbasis bereits ein Kaufsignal generiert. Nun würde nur noch die Wochenbasis fehlen, dann hätte man ein dreifaches Kaufsignal, wozu es nur sehr selten kommt und welches nur alle paar Jahre auftritt. Doch noch fehlt das Wochensignal, welches aber kommende Woche generiert werden könnte. Ein recht viel schöneres Kaufsignal im Edelmetallsektor kann man sich beinahe nicht erhoffen.