Stammtischgeflüster vom 13.12.2013

Wie Sie vielleicht mitbekommen haben, organisierten am vergangenen Freitag das Internetportal "DasBewegtDieWelt" und "BayernGold" den letzten "Stammtisch" für das Jahr 2013 in Weiden. Der "launige" und "aufschlussreiche" Abend kann dabei als voller Erfolg gewertet werden. Für all jene die nicht vor Ort sein konnten oder wollten und dennoch gerne ein paar Infos über den Inhalt des Abends hätten, möchte ich einige, meiner Meinung nach, interessante Begebenheiten aufgreifen.

Der Vortrag wurde mit Themen zur EU begonnen. Vor unserer aller Augen entsteht hier ein diktatorisches (nicht gewähltes) System (EUdSSR) und nur wenigen fällt dies auf. Doch noch weit weniger Menschen wehren sich hiergegen und versuchen den schleichenden Prozess der Machtübernahme vom Volk weg hin zu wenigen Funktionären zu stoppen. Ich hatte bereits in einem älteren Artikel (LINK) auf diesen Umstand hingewiesen. Henryk M. Broder ist an dieser Stelle zu nennen, welcher auf diesen Missstand hinweist und das aktuelle EU-Monster-Über-System anprangert und die Rückkehr wahrer Demokratie fordert. An dieser Stelle muss aber ohnehin die Frage erlaubt sein, ob wir jemals in einer Demokratie lebten oder aber lediglich eine Scheindemokratie führten?! Sie möchten Beweise? Betrachten Sie doch lediglich die Finanzkrise 2008, als Deutschland Schulden anderer Länder mittrug. Eigentlich gibt es in der EU eine so genannte No-Bailout-Klausel, doch scheinbar existiert diese nicht mehr. Ich möchte darauf hinweisen, dass diese Klausel aus gutem Grund geschaffen wurde! Dass Gesetze ein reiner Witz sind und nur dazu dienen das eigene Volk klein zu halten kann man auch an der EZB erkennen. Eigentlich ist die einzige Aufgabe der EZB für Preisstabilität zu sorgen. Heute übernimmt die Zentralbank aber auch andere Aufgaben, wie für Wirtschaftswachstum zu sorgen oder aber Schulden zu monetarisieren. Laut Statuten alles "verboten". Gesetze scheinen also nur zu gelten so lange sie das "gemeine Volk" betreffen, Regierende können aber in "AUSNAHMEFÄLLEN" über diesen Gesetzen hinweg agieren. Das Problem an dieser Situation ist, wo beginnt eine Ausnahme und wo hört sie auf? Ist am Ende alles eine einzige Ausnahmesituation? Daher sollte man am besten erst gar nicht mit solchen Dingen beginnen, denn hiermit öffnet man die Büche der Pandora und die aktuellen Gesetzte oder Statuten existieren aus gutem Grund.

Broder thematisiert die EU im Übrigen mit zwei zum schmunzeln verleitenden Zitaten, wären sie im Kern nicht so traurig:

1. "Es gebe dieses totalitäre stalinistische Argument, dass die Europäische Union für Frieden sorgt. Ist die EU eine militärische Union zur Beendigung eines Krieges? Hat die EU schon Mal einen Krieg beendet? Nicht in Nordirland, nicht in Jugoslawien - bei sämtlichen Konflikten hält sich Europa vornehm zurück. Die EU schafft es nicht mal winzige Konflikte vor der eigenen Haustür zu lösen."

2. "Was da entsteht ist ein Horror, ein Monster. Es entsteht ein Meta- und Megastaat ohne demokratische Legitimation mit einem Marionetten-Parlament. Es entsteht eine Art Euro-Adel mit 50.000 Beschäftigten, für die Brüssel ein Selbstbedienungsladen ist - regiert von diktatorischen Kommissaren, die sich jeder Kontrolle entziehen."

Im Übrigen sollte ich solche Dinge an dieser Stelle gar nicht ansprechen, da es demnächst ein neues EU-Gesetz gibt, welches Kritik an der EU und dessen System verbietet! Aber halt, stopp, schrieb ich nicht eben von Diktatur? Genau, in solchen System wird genau dies so handgehabt! Benötigen Sie noch weitere "Beweise" um zu erkennen was aktuell um uns herum passiert?

Ein weiteres Thema des Stammtischs handelte von der Souveränität Deutschlands. Deutschland ist seit vielen Jahren, und auch aktuell, nicht souverän. Dies wissen nur wenige Deutsche, aber es ist wichtig um sich darüber klar zu werden, dass Deutschland nichts zu melden hat und als "Weihnachtsgans" für die ganze Welt gilt. Ein Land welches mehr Spendet als alle anderen Länder der Erde, welches als das beliebteste Land der Welt gilt, welches bei Naturkatastrophen immer zu Stelle ist um zu helfen, sich weltweit für Frieden einsetzt und und und, wird letztlich von einigen wenigen geplündert. Scheinbar wollen wir es aber so? Und dennoch weist dieses Land noch immer sehr stabile Wirtschaftswerte auf und trotzt der aktuellen Lage.

Auch das Thema Silbermünzen und deren Besteuerung wurde besprochen und diskutiert. Die MwSt auf Silbermünzen erhöht sich 2014 von 7 auf 19 Prozent. In der Theorie wird jedoch nur eine minimale Preiserhöhung stattfinden, da auf das Differenzbesteuerungsverfahren gesetzt wird. Dies bedeutet, dass Münzen, welche aus einem Nicht-EU-Land stammen, differenzbesteuert werden können. Es wird somit keine MwSt auf den Verkaufspreis erhoben, sondern auf den Differenzbetrag zwischen Einkaufs- und Verkaufspreis. Dieses Verfahren kann somit auch auf die Maple Leaf, Silver Eagle und Australier Anwendung finden. In der Praxis wird es aber vermutlich dennoch zu einer deutlichen Preiserhöhung kommen, da die eben genannten Münzen in Deutschland ohnehin teurer gehandelt werden als die schweizer Philharmoniker. Da sich die Philharmoniker-Nachfrage dann auf die anderen Münzen verteilen wird, dürften deren Preise deutlich anziehen. Die MwSt sollte somit dennoch zu allgemein höheren Silbermünzenpreisen führen.

Fundamentale Dinge wurden ebenfalls aufgegriffen. Einige hiervon möchte ich Ihnen anhand von Grafiken zeigen. Beginnen wir zunächst mit der Arbeitslosenquote in der EU.













Betrachtet man die Grafik genau, so fällt auf, dass gerade die Länder mit der höchsten prozentualen Verschuldung auch die höchste Arbeitslosenquote aufweisen. Ich frage mich, wie ein total verschuldetes Land bei noch höheren Sozialleistungen jemals Schulden begleichen will?

Dass die Wirtschaft vielleicht gar nicht so stabil und robust ist wie man es derzeit vermuten könnte zeigt nachfolgende Grafik.













Der Geschäftsklimaindex kann derzeit den starken Dax-Anstiegen nicht folgen und weist mittlerweile eine negative Differgenz zum Kursverlauf auf! Ich würde daher an den Standardmärkten im kommenden Jahr Vorsicht walten lassen. Aber zu diesem Thema habe ich in den vergangenen Wochen genügend geschrieben.

Auch zwei interessante Grafiken aus dem Edelmetallsektor sollte man bei der fundamentalen Grafiksammlung nicht vergessen, nämlich die Angebots- und Nachfragesituation bei Gold und Silber.

























Oben stehende Grafiken stellen die Differenz zwischen Angebot- und Nachfrage dar. Bei Silber konnte in den vergangenen Jahren stets ein Überschuss verbucht werden, bei Gold hingegen sieht es anders aus und eine gewisse Ausgeglichenheit zu beiden Seiten kann festgestellt werden. Eine Frage bleibt aber, betrachtet man die Grafik zu Silber – wohin fließt all der Überschuss? In das Lager der Comex? Wohl kaum, sonst wäre das dortige Silberlager voller.

Da zumindest ich dieses "Rätsel" nicht lösen kann betrachten wir Grafiken die leichter zu interpretieren sind.













So die EZB-Bilanzsumme, welche aktuell total kollabiert und ca. 1/3 einbrach. Nun wird auch ersichtlich, weshalb die EZB die Leitzinsen vor wenigen Wochen erneut senkte. Die EZB versucht eine Deflation zu verhindern, wird dies aber alleine durch das Absenken des Leitzinses nicht schaffen! Über kurz oder lang wird sie damit beginnen Schulden zu monetarisieren, um den USA im Abwertungswettlauf wieder folgen zu können. Das kollabieren der EZB-Bilanz hat aber in meinen Augen weitreichende Folgen. Der Standardmarkt wird hiervon nicht unberührt bleiben und ein gewisser Abwärtsdruck wird entstehen. Eine anhaltende Rally ohne Liquidität halte ich für nahezu ausgeschlossen. Alles andere würde mich sehr wundern. Dies hat jedoch wiederum auch Auswirkungen auf den Goldkurs. Wie wird Gold bei einem Absacker des Standardmarktes reagieren? Wird es ebenfalls fallen und der schwindenden Liquidität folgen oder aber als sicherer Hafen ein Comeback feiern? Dies kann auch ich Ihnen nicht beantworten. Der deflatorische Druck wird auf jede Assetklasse eine gewisse Wirkung zeigen. Gold könnte dennoch der große Sieger werden. Spätestens dann, wenn die Zentralbanken versuchen werden diesen deflatorischen Druck durch eine erneute Geldschwemme zu "bekämpfen".

Kommen wir an dieser Stelle nun noch etwas genauer zu den Edelmetallen. Wir diskutierten auf dem Stammtischtreffen ebenfalls die aktuellen Pros und Contras dieser Anlageklasse. Dabei wurden beide Seiten objektiv betrachtet und nicht mit der rosaroten Brille der Goldbugs. Sehen Sie selbst:








Dass sich Gold im aktuellen Zyklus zu keiner Zeit in einer Blase befand, kann man an oben stehender Tabelle erkenne. Hier wurden vergangene Blasen vom Tief bis zum Hoch betrachtet. Gold konnte 2011 rund 850 Prozent an Performance vorweisen. Betrachtet man dies im Vergleich zu anderen Blasen, so erscheint diese Entwicklung beinahe lachhaft, erst recht wenn man bedenkt, dass heute deutlich mehr "Geld" im Umlauf ist als früher. Von dieser Seite betrachtet befindet sich Gold also in keiner Blase.

Doch es spricht auch einiges für einen (zumindest kurzfristigen) weiteren Preisverfall bei den Edelmetallen.














Im April 2013 kam es zu einem Wechsel der Assetklassen - weg von Gold, hin zu Aktien. Genau dies stellt oben stehende Grafik dar. Befindet sich der "Indikator" unter der Nulllinie macht ein Investment in Gold/Edelmetallen Sinn, befindet sich der "Indikator" darüber, sind die Standardmärkte am Drücker.













Für viele Goldbugs war Gold und Silber stets ein Kauf, da die reale Inflation so hoch war. Oben stehendes Bild zeigt, dass sich diese eher auf einem niedrigen Niveau befindet und derzeit gar weiter fallend gibt.













Dies wird auch durch die wieder steigenden Realzinsen ersichtlich! 2011, also auf dem Hoch der Edelmetalle, wurde ein Extremum im Bereich der negativen Realzinsen erreicht. Seit diesem Zeitpunkt steigen die Zinsen kontinuierlich an, auch wenn sich diese nach wie vor im negativen Bereich befinden! Der aktuelle Trend ist aber deutlich ersichtlich.

Aktuell scheint somit deutlich mehr gegen Gold und Silber zu sprechen als dafür. Auf dem Treffen wurde weit deutlicher ins Detail gegangen mit noch weiteren interessanten Grafiken. Doch dies soll an dieser Stelle genügen.

Warum aber bleibt trotz allem dennoch nur die Anlageklasse Edelmetalle, wenn man alle Fakten zusammennimmt?

1. Selbst wenn der Staat eine Enteignung durchführt (Vorschlag des IWF sind 10 - 30 Prozent des Vermögens), die Ausgabenproblematik des Staates bleibt bestehen, da die Ausgaben auch weiterhin die Einnahmen überwiegen werden. Somit handelt es sich um ein strukturelles Problem, welches sich durch eine Einmalabgabe nicht beheben lässt, wohl aber in die Länge strecken.

2. Bei deflatorischen Tendenzen verlieren alle Anlageklassen. Gold sollte einem in solch einer Phase dennoch lieber sein als jede andere, erst recht da niemand weiß wann der finale Kollaps des Finanzsystems stattfinden wird.

3. Bei Enteignung oder Systemcrash schützt nur Gold/Silber effektiv.

4. Die aktuelle Schuldenorgie wird definitiv ihr Ende finden, die Frage ist nur wann. Ludwig von Mises sagte hierzu: "Es gibt keinen Weg, den finalen Kollaps eines Booms durch Kreditexpansion zu vermeiden. Die Frage ist nur ob die Krise früher durch freiwillige Aufgabe der Kreditexpansion kommen soll, oder später zusammen mit einer finalen und totalen Katastrophe des Währungssystems."

5. Der Staat versucht seine Hilflosigkeit durch Überwachung und Bargeldverbot zu kaschieren.

6. Die US-Staatsschulden kosten bei nur 3 Prozent Zins rund 500 Mrd. Dollar pro Jahr.

7. Die EZB muss in absehbarer Zeit ebenfalls QEs einführen um die deflatorische Tendenz zu "bekämpfen" und um den Abwertungswettlauf mit dem US-Dollar nicht zu verlieren.

Alles in allem gibt es aktuell keine Alternative zu Gold und Silber, da die Anleihenblase bereits geplatzt ist und die Aktien kurz vor der nächsten Abwärtsbewegung stehen könnten.

Bei näheren Fragen zum oben dargestellten können Sie sich gerne bei mir melden, ansonsten rate ich Ihnen das aufgezeigte auf sich wirken zu lassen und alles gut zu hinterfragen!

Zum Abschluss noch ein Zitat aus dem letzten Robin Hood – Film, welches ich an dieser Stelle für erwähnenswert halte: „Sich erheben, immer und immer wieder, bis die Lämmer zu Löwen werden.“