Wer BayernGold schon etwas länger verfolgt, dem könnte noch in Erinnerung sein, dass wir vor einigen Jahren die Deutsche Bundesbank bezüglich dem Verbleib unserer deutschen Goldreserven kontaktiert haben. Die Antwortmail der Bundesbank fiel damals sehr knapp und abweisend aus. Man erklärte uns nur, dass man zu diesem Thema aus Sicherheitsgründen keine Informationen herausgeben könne. Als BayernGold diese Anfrage stellte war das Thema Gold noch gar nicht in den Mainstreammedien angekommen, über die Goldreserven sprachen damals nur "Insider". Heute sieht das ganze etwas anders aus, vor allem im Jahr 2013 kochte das Thema auch in den Massenmedien immer höher und die Deutsche Bundesbank sah sich zu einer Stellungnahme "gezwungen". Der öffentliche Druck durch Medien und selbst aus der Politik wurde einfach zu groß. Doch das Wissen über die Goldreserven sollte selbstverständlich sein, Geheimniskrämerei ist hier fehl am Platz, denn schließlich gehört dieses Gold dem ganzen Deutschen Volk und nicht einigen Wenigen. Daher sollte auch jeder über den Verbleib unseres Goldes bescheid wissen und sich informieren können. Auch sollte die Entscheidung über den Lagerort dem Volk obliegen und nicht einer Minderheit. Die Begründung bezüglich Sicherheitsbedenken ist ein Witz, da die ganze Welt weiß wie viel Gold Deutschland besitzt. Ebenfalls sind ohnehin alle Goldlagerstellen der Gold-Haupthandelsplätzen bekannt, diese werden sicher durch die Lagerstellenbekanntgabe nicht eher "überfallen". Das Deutsche Volk hat für diesen Goldschatz hart gearbeitet und hat nicht nur das Recht zu wissen wo sich das Gold befindet, sondern auch wo es lagert. Dass aber nicht nur Deutschland in dieser Hinsicht Probleme hat, sieht man auch am Beispiel Schweiz. Das dortige Volk verlangt ebenfalls eine Rückführung der Goldreserven (was eigentlich unnötig sein müsste, da die Schweiz, im Gegensatz zu Deutschland, einer der größten Goldumschlagsplätze der Welt ist - Argumente bezüglich der einfacheren Handelsausführung ziehen daher hier nicht) und führte hierzu eine Petition durch.
Doch zurück zum Kontext, als Folge des öffentlichen Drucks gab die Bundesbank die (angeblichen) Lagerstandorte bekannt. Somit befinden sich, laut Bundesbank, von den deutschen Goldreserven in Höhe von 3391 Tonnen, 1536 Tonnen in New York, 1036 Tonnen in Frankfurt, 445 Tonnen in London und 374 Tonnen in Paris.
Der damalige Druck ging sogar noch weiter, nicht nur die Lagerorte wurden aufgedeckt, selbst der Bundesrechnungshof mischte sich in die Diskussion ein und forderte eine Prüfung der Bestände, da diese nicht (wie buchhalterisch üblich) regelmäßig geprüft wurden. Komisch finde ich, dass dieser Umstand dem Rechungshof erst im Jahr 2013 auffiel und somit über 50 Jahre keine Bedeutung hatte. Was öffentlicher Druck also bewirken kann!
Im Zuge der Offenlegung wurde 2013 beschlossen, dass die eingelagerten Goldbarren stichprobenartig geprüft werden und ein Teil des Goldes nach Deutschland zurückfließen soll. Insgesamt will man nach der Rückführungsaktion ca. die Hälfte des Goldschatzes im eigenen Land wissen.
Damit beginnen aber auch die fragwürdigen Sachverhalte und die Posse Gold geht in eine neue Runde. 2013 wurde nämlich nicht nur beschlossen dass ein Teil des Goldes zurückfließt, sondern man legte einen Fahrplan hierfür fest. So will man bis zum Jahr 2020 674 Tonnen rückführen. Die kompletten 374 Tonnen aus Paris und den Rest aus London und New York. Im abgelaufenen Jahr waren 50 Tonnen angepeilt, letztlich wurden es aber, wie kürzlich bekannt wurde, lediglich 37 Tonnen. Nur ein Bruchteil hiervon stammte aus New York. Zunächst muss man sich ohnehin fragen, warum der Rücktransport 7 Jahre benötigt! Dabei handelt es sich ja lediglich um einen Teil des Goldschatzes. Am Gewicht kann es nicht liegen, bedenkt man was heutige Flugzeuge und Schiffe täglich mit einer "Fuhre" transportieren. Bleibt also die Frage warum die Rückführung nicht schneller von statten geht und warum es aktuell nur 37 Tonnen waren? Die Begründung der Bundesbank ist folgende: Man will die original Goldbarren rückführen, dann in Deutschland einschmelzen und im Anschluss in aktuelle Barrenformen gießen (dies soll zeitintensiv sein). Das Einschmelzen ist übrigens nötigt, da nur so gewährleistet werden kann, dass sich kein Wolfram oder minderwertiges Metall im Kern der Barren befindet. Die lange Dauer von 7 Jahren bleibt zwar weiterhin unverständlich, aber zumindest ist ein Plan erkennbar. Dieser hat nun aber erneut Risse bekommen, denn wie kürzlich bekannt wurde erhielt Deutschland nicht nur "originale" (damals eingelagerte und registrierte) Goldbarren zurück, sondern unter den 37 rückgeführten Tonnen Gold befanden sich auch neue Barren, welche nicht die ursprünglichen Seriennummern trugen. Dies fiel verschiedenen Medienvertretern nun auf und die Bundesbank kam erneut in Erklärungsnot, vor allem da sie zunächst bekannt gab, dass es sich um die original Barren hielt. Sie begründete im Anschluss die neuen Barren durch den London Good Delivery Standard. Hierbei handelt es sich um Merkmale, welche heutige Barren aufweisen müssen um in London standardmäßig gehandelt werden zu können. Für mich ist diese Begründung aber Augenwischerei. Wenn alte, von Deutschland eingelagerte Barren, diesen Standard eben nicht aufweisen, dann ist das eben so. Man hat Deutschland dann dennoch die original Barren auszuhändigen und Deutschland hat für die Umschmelzung (zwecks Kontrolle) zu sorgen. So müssen nun die neu gegossenen Barren erneut eingeschmolzen werden, denn nur so kann man sich zu 100 Prozent über die Reinheit sicher sein. Die Bundesbank könnte nun ganz einfach für Klarheit sorgen indem sie die entsprechenden Goldbarren-Seriennummern preis gibt und nachvollziehbar aufzeigt welchen Weg die entsprechenden Barren genommen haben. Dies vermeidet sie aber und sorg so erneut für Argwohn und gibt den Verschwörungstheorien weiteren Stoff.
Es bleiben jedenfalls viele Fragen offen und ein fader Beigeschmack ist nicht von der Hand zu weisen. Dem Deutschen Volk gehört dieses Gold und es hat das Recht die gesamte Wahrheit über das Gold zu erfahren! Auch hat es zu entscheiden wo das Volkseigentum gelagert wird. Warten wir also ab ob die Widersprüche noch größer werden und ob erneut Aussagen im Anschluss zurück genommen werden, so wie es auch aktuell der Fall war. Das Volk lässt sich nicht mehr veräppeln und glaubt den Laienschauspielern schon lange nicht mehr.
Oder mit den Worten von Michael Mittermeier: "Wir sind der Chef, wir sind das Volk!"
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