Marktupdate Dezember 2014

Bereits am 14. November veröffentlichte ich einen Artikel mit der Überschrift: Standardmarkt "Ich habe fertig!" Ich wies in diesem Artikel darauf hin, dass dem Standardmarkt "unter der Haube" die Puste aus geht und unter Umständen eine Trendumkehr stattfinden könnte. Noch muss man das Wort KÖNNTE verwenden, da es für eine Bestätigung einer Umkehr (und zwar nach unten) noch zu früh ist, aber derzeit spricht einiges dafür. Allen voran die Zinsmärkte geben uns Signale, dass wir uns in einer Topingphase befinden könnten. Auch fundamental deutet sich immer mehr Ungemach an (Krieg - Ukraine, Währungskollaps in Russland und Japan, Aktienmarktcrashs in Ölstaaten). Es ist daher nur noch eine Frage der Zeit bis die Aktienkurse nicht mehr oben gehalten werden können. Die Frage ist nur, ob wir bereits die Spitze hinter uns haben oder es nochmals gelingt die Kurse nach oben zu ziehen. Grundsätzlich ist beides möglich, doch betrachtet man folgende Grafiken, wird es immer wahrscheinlicher, dass sich der Standardmarkt bereits in einem längeren Korrekturmodus befindet. Dies ist deshalb so ungewöhnlich, da wir ab kommender Woche eigentlich eine Weihnachtsmarktrally sehen sollten und was noch wichtiger ist, das kommende Jahr trägt eine 5 (also 2015), was statistisch betrachtet eines der stärksten Börsenjahre in diesem Jahrzehnt darstellen sollte. Welche der beiden Kräfte sich am Ende durchsetzen wird kann ich persönlich zum heutigen Zeitpunkt nicht sicher beantworten. Auch wenn, meiner Meinung nach, das wahrscheinlichere Szenario eine Korrektur darstellt. Letztlich spielt es aber keine Rolle, da ich bereits seit Frühjahr 2014 zu einem Exit im Standardmarkt geraten habe und aktuelle Shorts stets durchs Stopps abgesichert werden sollten.

Doch nun zu den beiden bereits erwähnten Grafiken:













Oben stehend habe ich den Ölkurs (Crude) mit dem S&P 500 überlagert. In den vergangenen Jahre hatte Öl einen kurzen Vorlauf vor dem Standardmarkt. Dies war nicht immer so, aber in den vergangenen Jahren hat dies gut funktioniert. Würde der Standardmarkt erneut Öl folgen, so dürfte es tief hinunter gehen. Betrachtet man hingegen 2005, so kam es nach einem Ölcrash sogar zu einer Rally im Standardmarkt. Eine alleinige Betrachtung dieses Zusammenhangs ist somit nicht zielführend und unzureichend. Es scheint nur so zu sein, dass auf einen größeren Ölpreisrückgang jedes Mal eine größere Bewegung im Standardmarkt folgt (nach oben oder unten). Doch welche Richtung ist dieses mal plausiebler? Um diese Frage zu beantworten scheint ein Blick auf folgende Grafik sinnvoll:













Hierbei handelt es sich um eines meiner Zyklusmodelle für den Standardmarkt. Nach diesem haben wir aktuell ein Top erreicht! Eine Korrektur müsste demnach anstehen. Aber auch hier gibt es einen Schönheitsfehler, in den vergangenen Jahren kam es in der Regel erst zu einer größeren Korrektur, wenn das letzte Hoch im Zyklus erreicht wurde (auch wenn dieses etwas tiefer liegt) und dies wäre erst in einigen Wochen der Fall. Daher ist es nicht auszuschließen, dass die Kurse nochmalig nach oben getrieben werden, aktuell sieht es aber nicht danach aus. Mein Korrekturziel für den S&P, welches ich im letzten Artikel nannte, bleibt daher bestehen (vorerst 1.750 bis 1.700 Punkte).